Heute schon gemobbt (wurden)? Dann lesen Sie bitte weiter!

Klar ist, die Kosten zahlt der Chef. Außer im öffentlichen Dienst, hier zahlt fleißig der Steuerzahler. Werden Sie beim Lesen dieser Zeilen wütend?  Ich meine zurecht.

So hat Dr. Alexander Insam, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, „Institut für Automation und Kommunikation“,  ausgerechnet, ein einzelner Mobbingfall kostet ca. 450 000 Euro. Darin enthalten sind Kosten für Krankheitstage, Organisationsaufwand für Gespräche, Zeitaufwand für Mobbingattacken, Personalwechsel, Neu-Ausbildungszeiten, Gerichts- und Abfindungskosten etc.

Die häufigsten Mobbingattacken sind demnach das Vorenthalten von Informationen (63%), das Schlechtmachen von Kollegen vor anderen (62%) und das Verbreiten von Lügen (56%). Nach einer Studie der BKK Essen, wurden bzw. werden 15% aller Berufsstätigen am Arbeitsplatz im Berufsleben mindestens einmal gemobbt. Beachtlich ist der Arbeitsaufwand, den ein Mobber damit verbringt, andere Mitarbeiter zu schikanieren, mitunter bis zu 30% seiner Arbeitszeit.

In der Polizei des Landes Brandenburg gab/gibt es nach offiziellen Angaben, seit 2010 nur drei anerkannte Mobbingfälle. Einem Promille-Bereich entspricht diese Quote.

Der Konfliktmanager von KPMG rät, je größer ein Unternehmen, desto mehr muss in ein Konflikt-und Gesundheitsmanagement investiert werden. Das spart langfristig erhebliche Kosten. Geschönte Zahlen und Statistiken sollten der falsche Weg sein.

Die internen „Beauftragten“ sollten in jedem Fall extern bzw. unabhängig von den Hierarchien in ihren Unternehmen/Behörden agieren können. Ist das nicht der Fall, sind „Ermittlungsergebnisse“ mitunter nichts anderes als kleinere oder größere Gefällig-keiten für manche Big-Bosse, die sich selbst gern auf die Schultern klopfen (müssen).

Gibt es in Ihrem Unternehmen/ Behörde Mobbing? Nein? Dann wissen Sie punktgenau was ich meine.

Wird Mobbing in Organisationen ignoriert und weggeschönt, werden aus einer halben Million schnell eine Million und mehr Euro Schaden, pro Fall- versteht sich. Der „Fall“ ist aber ein Mensch der zerstört wird.

Die gute Nachricht zum Schluss:

Immer weniger Mitarbeiter lassen sich Mobbing bieten. Führen Sie ein Mobbingtagebuch, gehen Sie damit zum Betriebs- bzw. Personalrat. Ist dieser Teil des Problems (siehe Systemmobbing ), was nicht selten vorkommen soll, nehmen Sie sich  einen spezialisierten Rechtsanwalt, schrecken Sie auch vor Strafanzeigen nicht zurück. Möglich sind beispielsweise folgende Straftatbestände:

  • Körperverletzung (Beeinträchtigung des körperlichen Wohlbefindens, z.B. durch Anschreien, reicht bereits, ärztliches Attest sinnvoll)
  • Beleidigung
  • Verleumdung
  • üble Nachrede
  • Verletzung von Privatgeheimnissen

Seien Sie bei der Verfolgung dieser Straftatbestände sehr hartnäckig. Jede Ihrer Niederlagen schwächt Sie weiter und stärkt die Täter. Eine fatale „Lerngeschichte“ die sich auch Ihr Unterbewusstsein einprägt und damit Ihren weiteren Lebensablauf bestimmen kann!

Wenn der Arbeitgeber das Verfahren in die Länge zieht, ist das kein gutes Zeichen. Tricksen, abstreiten, zurück beschuldigen- viele Opfer berichten darüber, dass scheint leider „normal“ zu sein. Erwarte von den Chefs oder „Arbeitgebern“ (also Personen die sich für den „Arbeitgeber“ halten) keine Einsichtsfähigkeit. Diese sind manchmal wegen ihrer Persönlichkeitsstruktur, die ihnen „geholfen“ hat Karriere zu machen, hierzu nicht in der Lage.

Vergessen Sie auch nicht Ihren Anspruch auf Schmerzensgeld, falls Sie nun vor Gericht gegangen sind.  Nehmen Sie Beobachter und Journalisten mit zur Verhandlung.  Das bewirkt gegenüber dem Arbeitgeber und dem Richter reine „Wunder“.

Der effektivste- und letzte verbleibende Weg, ist die offensive Information der Öffentlichkeit. Viele Journalisten sind für derartige „Storys“ dankbar, vor allem bei großen Organisationen.