Die Taschenspieler-Tricks der Relativierer

Berufsrelativierer führen diese gestiegenen Zahlen auf das verschärfte Sexualstrafrecht zurück. Deutsche zeigten Ausländer auch eher an und kommen mit dem obligatorischen Argument, dass es nun einmal weltweit junge Männer sind, die die meisten Straftaten begehen. Letzteres ist zwar richtig, aber genau dieser Umstand war 2015 von Politikern und „Experten“ hartnäckig bestritten worden. Jeder der diese Urerkenntnis aus der Kriminologie in den Zusammenhang mit dem ungefilterten Flüchtlingsstrom nach Deutschland artikulierte, lief Gefahr als „Rechts“ und „Rassist“ diffamiert zu werden. Es ist außerdem für eine vergewaltigte Frau keineswegs tröstlich zu erfahren, dass es statistisch eher wahrscheinlich ist, durch einen jungen Mann geschändet zu werden als durch einen Opa und dass sie sich damit in „üblicher Gesellschaft“ befinde.

Ich stelle ich mir gerade vor, wie es auf den Witwer wirkt, dessen Frau getötet und beraubt wurde.  wenn er lesen muss, dass sich die Sicherheitslage in Deutschland für Frauen „verbessert“ habe. Das Opfer war eine stadtbekannte 60-jährige Kastellanin des Glienicker Schlosses von Berlin. Der Ehemann erfuhr aus der Zeitung, dass die Leiche seiner Gattin im Berliner Tiergarten aufgefunden wurde. Das Verbrechen soll ein 18-jähriger Tschetschene begangen haben, den man „versäumt“ hatte abzuschieben. Auch nicht besser dürften es mit solchen Presseberichten den Hinterbliebenen der 82-jährigen Rentnerin ergehen, die in der Cottbusser Wohnung durch einen 18-jährigen(?) Syrer getötet wurde. Empathie gegenüber den verbliebenen Familienangehörigen scheint nicht die Stärke unseres politischen Apparates zu sein, der einiger Medien sowieso nicht.

Das war noch lange nicht alles! Polizeiliche Statistiken geben kein Bild der Lebensrealität ab, das behauptet die Polizei auch gar nicht. Denn die meisten Straftaten geschehen im Verborgenen, vor allem bei Sexualstraftaten ist das ganz besonders manifestiert. Eine Dunkelfeldstudie des LKA Niedersachsen kam auf eine Anzeigenquote von lediglich 4%! „Komischerweise“ wird diese Studie faktisch nirgends mehr zitiert, sie passt offensichtlich nicht in das politische Geschehen mit dem polemisierenden Lieblingssatz vieler Politiker „Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit!“. (Nicht zu vergessen: die gleichen Politiker haben – entgegen aller Warnungen – in vielen Bundesländern Stellen bei Polizei und Justiz, abgebaut.) In Niedersachsen wurden von hochgerechneten 31.600 Fällen nur 1.262 zur Anzeige gebracht. Natürlich gibt es eine sehr große Zahl, die sich im unmittelbaren sozialen Nahfeld abspielen. Auch was in den Flüchtlingsheimen abgeht, können wir bestenfalls erahnen. Ausgerechnet die achso „bösen“ Sachsen“ gehen den Weg der Transparenz und haben verwertbare Zahlen vorgelegt, die ich für besorgniserregend halte. Es geht um Mord, Totschlag, Vergewaltigungen und Schlägereien. Wie hoch die Dunkelziffer in den Unterkünften ist. hat man vorsichtshalber erst gar nicht untersucht.

„Subjektives Sicherheitsempfinden“ mit objektiven Gründen

Neuerdings liest man viel von Gruppenvergewaltigungen und sexuellen Nötigungen auf Volksfesten und von weiteren zahlreichen Beispielen. Der mediale Eindruck täuscht nicht. Die Fälle steigen und die Gefährdungslage hat zugenommen. Das „subjektive Sicherheitsempfinden“ kann auch ganz objektive Gründe haben. Oder man liest weiter den Focus, dann wird garantiert alles besser. Leben in einer rosaroten Blase.

Was das Nachrichtenmagazin verschweigt ist, wie hoch der Ausländeranteil bei Gewalt- inkl. Sexualstraftaten ist. Gern auch im Vergleich zwischen 2000 und 2016. Ich persönlich habe ja vor allem seit 2015 gelernt, „achte auf das, was nicht geschrieben steht“. Auch die Tagesschau kennt sich mit dem Verschweigen von Aufsehen erregenden Verbrechen aufgrund „regionalen Bedeutung“ sehr gut aus und berichtet nicht darüber, als der „minderjährige“ afghanische Flüchtling eine Freiburger Studentin kaltblütig ermordete und danach sexuell missbrauchte. „Der Schutz des minderjährigen Flüchtlings“ sei der ARD außerdem ein hohes Gut gewesen.

Machen wir weiter mit dem Focus, denn deutlich freudiger wird die Berichterstattung, wenn der Täter ein Deutscher ist. So schrieb das Magazin über die Messerattacke von München: Gefasster Verdächtiger ist Deutscher und polizeibekannt. Was man nicht artikulierte, ob er auch „blonde Haare“ und „blaue Augen“ hatte und „germanische“ 1,90 Meter misst, um dem Anschein vorzubeugen, es könnte sich vielleicht doch um einen Deutschen mit Migrationshintergrund handeln.

Als zertifizierter Polizeitrainer weiß ich, dass vorgebrachtes Halbwissen in der Eigensicherung ein gefährliches Unwissen darstellt. Deshalb abschließend noch einige Anmerkungen zu den vorgebrachten Sicherheitstipps der Focus-Seite:

Seite 3: Konkrete Verhaltenstipps in Bedrohungslagen