Meine Ausarbeitung in der Zeitschrift „Deutsche Polizei“, Ausgabe August/2018

Leseauszug: Auch für die Brandenburger Polizei sollte es Konsequenzen geben. Diese treten allerdings schon jetzt viel zu spät ein, immerhin hatten wir im Vorjahr im Bundesland 848 Intensivtäter.

In Brandenburg gab es seit 2015 eine polizeilich bundesweite Ausarbeitung zu diesem Thema, die bis in die Bibliothek des Bundesgerichtshofs Eingang fand, die im eigenen Bundesland aber negiert wurde. Nach einer Kleinen Anfrage an die brandenburgische Landesregierung (Drucksache 6/6288): „Wurden unabhängig von den Fortbildungsmaßnahmen zu Amoklagen, Fahrzeugkontrollen und so weiter spezielle Seminare zum Umgang mit psychisch gestörten oder erkrankten Tätern angeboten, die auch unter Drogeneinfluss stehen?“ musste die Landesregierung in ihrer Antwort vom Mai 2017 einräumen, dass solche Seminare in den vier externen Weiterbildungszentren der Erwachsenenfortbildung und Trainings für ausgebildete Polizeibeamte nicht angeboten werden. Erst dieses Jahr werden diese aufgelegt. Aus meiner Sicht um Jahre zu spät. Es ist nach wie vor unglaublich schwer, ja fast unmöglich, sich in Brandenburg sachlich-fachlich konstruktiv einzubringen. Das ist leider kein Einzelfall.

Die Schaffung einer echten Fehlerkultur, die nicht nur agitiert und auf dem Papier gepflegt wird, ist ebenso wichtig. Ich war entsetzt, als ich im Innenausschuss des Landtages als Zuhörer vernehmen musste, wie die Führung sich selbst dabei lobte, weil man auch öffentlich den telefonischen „Fehler“ eines Sachbearbeiters der Leitstelle hervorhob. Dieser soll unzureichend Auskunft gegeben und gehandelt haben. Ab einer bestimmten Führungsebene werden bekanntermaßen keine Fehler mehr gemacht, desto eifriger ist man beim Auswerten der harten Arbeit von unterstellten Mitarbeitern.

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