165 Katastrophen-Verstorbene und eine zum neuen Leben Erwachte:

Das furchtbare Versagen der etablierten politischen Führungskräfte hat eine eigentlich schon abgeschriebenen Kanzlerkandidatin zum neuen Leben erweckt. Die war schon verschlissen, verbraucht, als Hochstaplerin entlarvt und damit im Politbetrieb erledigt. Jedoch ist die Schwäche der einen die Stärke der anderen.

Es geht konkret um Annalena Baerbock.

Sie ist  im Gegensatz zu Merkel und Dreyer ohne eine Pressemeute und großen Tamtam ins Krisengebiet gereist. Dadurch wurden keine wertvollen Ressourcen der Einsatzkräfte in Anspruch genommen. Ohne Zweifel eine richtige Taktik, die ihr bei vielen verlorenen Wählern Sympathie und eine Rückbesinnung einbringen wird.

Und sie hat den  Kardinalfehler der Konkurrenz vermieden: Diese  Hochwassertragöde mit dem „menschengemachten“ Klimawandel in ein politisches Geschäft zum Eigennutz umzuwandeln. Man staunt: Ideologie anstatt Pragmatismus gabs dieses Mal vor allem durch die SPD und CDU. Diesen herbeigezauberten Zusammenhang hat die „Spezialistin für Völkerecht, Märchen-Biografin und abgeschriebener Sachbücher“ klugerweise nicht hergestellt. Anders als Merkel und Dreyer, die den Grünen bei dieser Hochwassergelegenheit auf der linken Überholspur davoneilen wollten und  in ihren Statements ununterbrochen dem Klimawandel die Schuld an der Katastrophe gegeben haben. Unwissenschaftlich und unglaubwürdig dazu.

Ich muss zugeben, soviel wahlkampftaktische Klugheit und Cleverness hätte ich dieser zugereisten Potsdamerin nicht  (mehr) zugetraut. Es war diesmal allerdings auch relativ einfach. Sie brauchte nur die aufgeblasenen Pressekonferenzen und das damit verbundene Schauspiel der anderen Akteure anschauen, um es besser zu machen. So wurde eine bereits  klinisch Tode Kanzlerkandidatin  dank der Wahlhilfe aus Berlin und Mainz wieder zum Leben erweckt.

Die sechzehnjährige grüne Ideologisierung und Sozialdemokratisierung der einstmals konservativen CDU hat aus einem Rennpferd einen klapprigen Gaul gemacht. Unfähig Fehler zu sehen, zu analysieren, diese einzugestehen und es besser zu machen. Die heutige CDU hat mir der CDU Helmut Kohls nur noch wenig zu tun. Erfolgt nach der Bundestagswahl nicht die Rolle rückwärts, ist der Weg in die Verzwergung, siehe SPD, vorgezeichnet. Der Wähle wählt sowieso lieber das Original als die bemühte Kopie.

Baerbock hat aus einem 0:7 ein 1:7 gemacht. In den nächsten Tagen und Wochen werden sich die Gemüter weiterhin erhitzen. Die Grünen haben die Schlacht um die Kanzlerschaft noch lange nicht aufgegeben. Eine kräftige Wahlkampfhilfe gab es diesmal von der  CDU-Bundeskanzlerin und der SPD-Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Ein Dankschreiben sollte das Mindeste sein.