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Autor: Steffen Meltzer

Berlin feiert große Erfolge, so vermeldet die Stadt, die Zahl der Intensivtäter wäre in den letzten zehn Jahren stark rückläufig gewesen. Was mich auch nicht verwundert Denn eine kriminologische Binsenweisheit besagt, viel Polizei – viele Strafanzeigen, wenig Polizei – wenig Strafanzeigen. Wenn der Schutzmann um die Ecke gelaufen kommt, wird er gern vom Bürger angesprochen. Ergebnis der Konversation ist oftmals eine Strafanzeige im Sinne des Bürgers, denn Polizeibeamte sind von Amts wegen verpflichtet, beim Verdacht von Straftaten tätig zu werden. Fehlt der Schutzmann vor Ort, gibt es deutlich weniger Straftaten in der Statistik, nicht etwa weil diese nicht stattfinden würden, sondern weil Menschen keine Ansprechpartner vorfinden. Die effektivste Form der Polizeiarbeit ist und bleibt die Fußstreife. Daran ändern auch die sogenannten Internetwachen nichts. Spitze Zungen empfehlen deshalb die Abschaffung der Polizei, dann gäbe es gar keine Straftaten mehr.

Oh Schreck, die Zahl der Gewohnheitstäter nahm in Berlin im Jahr 2016 um 2,4% wieder zu. Was für eine Überraschung! Von den 6931 Tatverdächtigen waren 2464 Nichtdeutsche, 323 mit „unklarer Herkunft“, 1638 Deutsche mit Migrationshintergrund und 2505 Deutsche. Mehr als verdoppelt habe sich darunter die Anzahl der Personen mit „unsicherem Aufenthaltsstatus“.

Wenn du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis.

Innenstaatssekretär Christian Gaebler (SPD) ist besorgt und vermutet als Ursache bei jungen Flüchtlingen und Zuwanderern „archaische Vorstellungen von Ehre“ und die „hohe Akzeptanz von Gewalt in der Gesellschaft“. Als weitere Ursachen werden angeführt: Eine „misslungene Integration“ durch „Sprache, Bildung, unzeitgemäße Rollenbilder, mangelnder beruflicher Teilhabe, Akzeptanz unserer Werte und Normen sowie an der teilweise wahrzunehmenden Herausbildung von religiösen Fanatismen“.

Aha, wer hätte das gedacht. Sozialarbeiter sollen es im Verbund mit der Justiz und der Polizei richten. Das erinnert mich an die Brandenburger Polizei, dort erteilt ein Psychologe der Polizei  „Einsatzhinweise“ für Gefährderlagen (ab S.104 rechts unten). Meine Sorge als zertifizierter Trainer: Hoffentlich setzt sie niemand ausschließlich um. Hochglanz- und Vorzeigeprojekte in der Theorie und Öffentlichkeitsarbeit, wie ich sie zur Genüge kenne.

Demgegenüber stehen Berliner Schrottschulen, Unterrichtsausfall, heruntergekommene Turnhallen und Toiletten, Mobbing und Kriminalität an den Schulen. Mangelnde Integration durch mangelnde personelle und finanzielle Mittel, in Verantwortung des rot-rot-grünen Senats. Damit es keiner merkt, gibt es für Schulleiter und Lehrer einen Maulkorberlass. Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) vergisst nicht hinzuzufügen, „…dass es manchmal schon zum Selbstschutz der Schule angezeigt ist, Drehtermine und Presseanfragen an die Pressestelle der Senatsverwaltung zu melden“. Nun, diesen Satz könnte man auch als Drohung verstehen.

Nun sollen es also einige Sozialarbeiter richten.

Der gesamte Text ist nachlesbar in der Buchneuerscheinung “Schlussakkord Deutschland”.